Nach kurzem Einschalt in Kerners Talkshow war ich rasch wieder weg, denn Hermans Eva-Getue ist auf bloße Skandal-Vermarktung aus, als dass ich mir dummes Zeug auch noch dumm hinterfragt zumuten müsste. Wenn ich "Zuschauer" sein soll, mich also nicht einmischen kann, braucht es anderes.
Dann hieß es, sie sei "rausgeflogen". Ich sah die Aufzeichnungen an, aber zum Rauswurf fehlte es an jeglicher Veranlassung, denn da war einfach nichts, was Kerner nicht schon gewusst hätte, bevor er Eva Herman einlud.
Wenn Kerner ihre absurden Antworten satt hatte und die anderen Gäste mit Abschied drohten, hätte Kerner Frau Hermann einfach nicht mehr zu befragen brauchen.
Der Rauswurf war ein Exempel für ein falsch statuiertiertes Exempel. - Wie sich Frau Herman entschuldigen sollte, dass sie ihre der ARD zu verdankende Prominenz mit bewusst reaktionärem Blödsinn vermarktet, so müsste sich nun Johannes Kerner bei ihr für den aufschneiderischen und unhöflichen Rauswurf entschuldigen.
-Markus Rabanus- >> Diskussion
11 Oktober 2007
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2 Kommentare:
Wie sich Frau Herman entschuldigen sollte, dass sie ihre der ARD zu verdankende Prominenz mit bewusst reaktionärem Blödsinn vermarktet, so müsste sich nun Johannes Kerner bei ihr für den aufschneiderischen und unhöflichen Rauswurf entschuldigen. Naja, ich fand den Rauswurf durchaus gerechtfertigt, denn sie ist in keiner Weise auf seine Fragen eingegangen sondern hat nur immer mehr Blödsinn von sich gelassen. Verständlich, dass Kerner das nicht mehr in seiner Sendung haben wollte, vor allem, weil er 3 andere Gäste hatte, die sich allesamt dagegen stellten.
Nabend Fabian,
dass Eva Herman nur Blödsinn redet, ist ja grad Grund für ihren Buch-Erfolg samt der Einladung zu Kerner. Dann sollte er sie auch ertragen.
Kerners Problem war eher er selbst, wenn er als Moderator nicht gescheit genug ist, um einem "Talk" mit ihr eine gescheitere Richtung zu geben.
Eva Hermans Thesen sind so blödi, dass sie für einen gescheiten Diskurs allenfalls dahin gegenständlich sein können, weshalb in einer vermeintlich aufgeklärteren Gesellschaft reaktinäre Thesen zu Bestsellern werden können.
Meines Erachtens hat das folgende Gründe:
1. Die Geschlechterrollenverteilung ist in weiten Teilen der Gesellschaft noch auf lange Sicht so "klassisch" bzw. reaktionär, wie sie Eva Herman für "naturgesetzlich" hält bzw. zu halten vorgibt, denn ich glaube ihr nicht, sondern halte es bei ihr für bloße Vermarktungsmasche, während es durchaus noch viele Frauen (und Männer) gibt, die so denken oder zumindest so verhalten. Das kann ich ja sogar an mir sehen, dass ich nachlässiger im Haushalt bin, bis es meine Frau nicht mehr aushält und die eigentlich gemeinsame Arbeit allein macht.
2. Andererseits ist die reaktionäre Geschlechterrollenverteilung heute umstrittener denn je und so sehr im Umbruch, dass sogar Unions-Politikerinnen (z.B. Pauli, Merkel, van der Leyen) auf Geschlechtergleichberechtigung bestehen.
Es ist also "Thema", und darum gibt es Interesse an Gegenthesen. Das ist ganz normal.
Und wer kann solchen Bedarf an Gegenthesen bedienen? Einige Katholen-Fürsten probieren es, aber von denen kennt man es schon und sie sind mit Ausnahme des Papstes und Kardinal Meissners kaum noch "Promi" genug, um großartig für Reaktionäres zu punkten.
Reißerischer ist es, wenn diese Marktlücke von einer Frau ausgefüllt wird, die das ganze Gegenteil von dem lebt, was sie nun an Thesen vermarktet.
3. Ihrem Verlag und Kerner ist es sowieso zu gleichgültig, womit sie ihre Auflage oder Einschaltquoten erhöhen. Das Publikum hat Bedarf an Trubel und Unterhaltung, "will etwas zum Kommunizieren haben". Und bei den Herman-Thesen kann immerhin jede/jeder mitreden. Herman ist das mediale Bindeglied für alltägliches, aber immerhin wahrhaft natürliches Gesabbel wie: "Mein Mann ist ... und ich wäre lieber zuhause oder halt nicht."
Für mich wurde das Ding jetzt nur dadurch relevant, weil einige Leute glauben, daraus eine "Historiker-Debatte" machen zu können/zu müssen, aber dafür sind "Das Eva-Prinzip" und nun die Wasser unter dem weiteren Bestsellerprojekt mit dem Titel "Das Arche-Noah-Prinzip" reichlich flach.
Im 3. Anlauf heißt es vielleicht "Das Maria-Prinzip"? So arbeitet sich Herman durch die "Historie", bis es keinen Aufruhr mehr macht. Soll sie tun und allemal besser als umgekehrt, sonst hätten wir bald "Das Adams-Rippe-Prinzip" in der Debatte - und kämen überhaupt nie in der Gegenwart an, geschweigedenn in der Zukunft.
Grüße von Sven
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